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Umweltrechner

Die Landwirtschaft hat einen grossen Einfluss auf unsere Umwelt, sowohl positiv als auch negativ. Um diese Wirkung zu verstehen, müssen die Landwirte in der Lage sein diese zu messen. Die Entwicklung der dafür benötigten Werkzeuge ist eine Mission des Instituts für Agrarökologie. Hierzu entwickeln wir zusammen mit Agroscope einen praxisnahen Umweltrechner - ein digitales Werkzeug, welches automatisiert die einzelbetriebliche Wirkung Schweizer Landwirtschaftsbetriebe auf Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit berechnet. Gefördert wird das Projekt durch die Minerva-Stiftung.

Klima 

Das im Rechner enthaltene Modul Klimaschutz berechnet für jeden Landwirtschaftsbetrieb einen einzelbetrieblichen Carbon-Footprint (Treibhausbilanz-Bilanz), inkl. Benchmarking, um Betriebe an einem Standard messen zu können. Das bereits im Projekt "KlimaBauer" erfolgreich implementierte Konzept, wurde im November 2021 mit dem Deutschen Umweltmanagement-Preis des Bundesministeriums für Umwelt ausgezeichnet.

Das Modul beruht auf dem Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK), welcher für Deutschland von einem Konsortium aus u.a. KTBL, TU München und der Landwirtschaftskammer Niedersachen entwickelt wurde. BEK ist sehr gut für einen praxisnahen und anwenderfreundlichen Einsatz auf kleinen und mittleren Betrieben geeignet. Gleichzeitig liefert er akkurate und robuste Ergebnisse. Aus diesen Gründen stellt er eine ideale Grundlage für die Berechnung der Klimabilanz landwirtschaftlicher Betriebe in der Schweiz und Liechtenstein dar. Hierzu sind aber noch Anpassungen an die lokalspezifischen Gegebenheiten notwendig. Auch Verbesserungen und Optimierungen in einzelnen Bereichen (enterische Fermentation und Humusbilanzierung), sind notwendig.

Biodiversität

Mit dem Biodiversitätsmodul soll der Betrieb in die Lage versetzt werden seinen Einfluss auf die Biodiversität besser zu verstehen. Damit Landwirte Biodiversität auf ihren Betrieben schützen und potenziell auch nutzen können, müssen sie abschätzen können, wie sich ihre Tätigkeit auf diese auswirkt. Sonst besteht die Gefahr, dass Vorgaben und Auflagen nur als weltfremde und arbiträre Forderungen wahrgenommen werden. Eine für Landwirtinnen praktikable Biodiversitätsanalyse sollte indirekt mit sogenannten Proxys arbeiten, also Stellvertreter-Messgrössen. Die vielversprechendste Herangehensweise ist es, die Habitate und deren Qualität zu erfassen. Eine Vielzahl von Studien konnte zeigen, dass die Diversität der Habitate mit der Biodiversität der Arten positiv korreliert.

Der Biodiversitätsrechner soll es Bauern ermöglichen, die Biodiversität ihres Betriebes – angepasst an die Möglichkeiten des Standortes – selbst zu erfassen und eine Bewertung und Rückmeldung zu erhalten. Diese Messung ist nutzerfreundlich, aussagekräftig und skalierbar. Sie funktioniert hauptsächlich über die Diversität der Habitate. Daneben sollen aber auch die Qualität der Habitate und landwirtschaftliche Praktiken, die diese beeinflussen erfasst werden. Am Ende sollen diese einzelnen Indikatoren zu einem simplen Wert aggregiert werden, der es ermöglicht den Zustand der Biodiversität einzuschätzen. 

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema und wird unterschiedlich interpretiert. Um sie zu messen, werden definierte Methoden und Standards benötigt. Wenn dies gelingt, können Zielkonflikte minimiert, die Multifunktionalität der Landwirtschaft deutlich gemacht und eine kontinuierliche Verbesserung der Produktion gefördert werden. Dabei ist es nicht nur wichtig die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit zu beachten, sondern auch Aspekte der Ökonomie, des sozialen Wohlergehens und der guten Unternehmensführung. Hierzu entwickelte das Institut für Agrarökologie eine Nachhaltigkeitsanalyse.

Diese hat das Ziel mit Hilfe eines Fragebogens die beschriebenen Dimensionen der Nachhaltigkeit zu erfassen und zu beschreiben. Dies geschieht mit quantitativen und qualitativen Fragen, die sich mit geringem Aufwand beantworten lassen und sich auf bestehenden Mitteln des Betriebes berufen (Betriebsdatenblatt, Suisse Bilanz etc.) und so keine zusätzlichen Erhebungen erfordern. Zugleich sollen diese Fragen die Realität auf den Betrieben präzise abbilden und konzentrieren sich somit auf die relevantesten Themenbereiche. Mit dieser Herangehensweise wollen wir die Hemmschwelle für den Einsatz von Nachhaltigkeitsanalysen reduzieren und die Betriebe von Ihrem Mehrwert überzeugen.

Weitere Informationen

Kontakt

Projektteam Institut für Agrarökologie  

Projektteam Agroscope

  • Jens Leifeld (Projektleitung Agroscope)
  • Daniel Bretscher (Klimamodul)  
  • Sonja Keel (Klimamodul)  

Weblinks

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