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Demeter passt die Richtlinien an: Kälber bleiben 120 Tage auf Betrieb

Nach einer gestaffelten Umsetzung sollen bis 2030 sämtliche Demeter-Kälber erst mit erstarktem Immunsystem den Geburtsbetrieb verlassen. Das entspricht den Vorschriften des ALDI SUISSE-Programms «retour aux sources», welches vom Institut für Agrarökologie und der österreichischen Werner Lampert Beratungsges.m.b.H. entwickelt wird

Bis 2030 sollen alle biodynamischen Kälber mindestens 120 Tage auf dem Geburtsbetrieb oder einem biologisch-dynamischen Partnerbetrieb bleiben berichtet die Bauernzeitung. Dies hat die Hauptversammlung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft, welcher verantwortlich ist für die Demeter-Richtlinien, -Kontrolle und -Zertifizierung beschlossen. 

Antibiotika überflüssig machen

Bisher kommen viele Kälber von Demeter-Betrieben auf konventionelle Mastbetriebe und verlassen damit die Biowertschöpfungskette. Problematisch dabei sei, dass ihr Immunsystem noch nicht gestärkt ist und die Haltung in gemischten Gruppen aus verschiedenen Betrieben oft den Einsatz von Antibiotika erfordert.

Neu dürfen die Kälber frühestens mit 120 Tagen, wenn sie keine Milch mehr brauchen und ihr Immunsystem erstarkt ist, auf einen Mast- oder Aufzuchtbetrieb verschoben werden, heisst es weiter. Damit werde der Einsatz von Antibiotika weitgehend überflüssig. Erleichtert wird die Umstellung durch das neue Aldi-Bioprogramm "retour aux sources", das dieselbe Vorschrift hat.

Gestaffelte Umstellung

Um allen Betrieben Zeit für die nötigen Anpassungen zu geben, treten die neuen Richtlinien gestaffelt in Kraft. Ab 2024 müssen 30 Prozent der Kälber auf dem Geburts- oder Partnerbetrieb abgetränkt werden. Ab 2025 wird der Anteil jährlich um 10 Prozent erhöht, bis Ende 2030 100 Prozent erreicht sind.

Um eine hohe Fleischqualität zu erreichen, müsse die Zucht der Milchkühe in Richtung Zweinutzungstiere angepasst werden, schreibt Demeter. Das sei ebenfalls neu in den Richtlinien festgehalten.

Quelle:  Bauernzeitung vom 7. Juli 2022: Demeter passt die Richtlinien an: Kälber bleiben 120 Tage auf Betrieb

Weitere Informationen

Kontakt

  • Dr. Judith Riedel, Direktorin Institut für Agrarökologie

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