In seinem Beitrag im Pragmaticus (Dossier Gentechnik vom 8. Juli 2022) fordert Urs Niggli, Präsident des Instituts für Agrarökologie, dass der Raubbau-Mentalität der Landwirtschaft eine ökologische Feinsteuerung folgen muss.
Die zentralen Punkte:
- Die Gentechnik wird zu Recht kritisch betrachtet. Das Misstrauen wird aber vor allem durch die industrialisierte Landwirtschaft geschaffen.
- Bereits die traditionelle Kreuzungszüchtung hat die Ökosysteme der Erde dauerhaft verändert, Gentechnik ist per se nicht riskanter als diese.
- Bald müssen zehn Milliarden Menschen ernährt werden, ohne die natürlichen Ressourcen Wasser, Boden, Luft und Biodiversität weiter zu zerstören.
- Die grüne Gentechnik ist eine weitere Züchtungsmethode und könnte auch in einer nachhaltigen Landwirtschaft eine Rolle spielen.
Die Schlussfolgerung von Urs Niggli lautet: Die Tatsache, dass die grüne Gentechnik heute vor allem in der industriellen Landwirtschaft, die nicht zukunftsfähig ist, genutzt wird und besonders im Hinblick auf Patente ein Problem darstellt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie eine weitere Züchtungsmethode ist, die nicht mehr oder weniger Risiken birgt als die konventionelle Kreuzungszüchtung. Die neue Gentechnik könnte auch in einer nachhaltigen Landwirtschaft, die die natürlichen Ressourcen nicht ausbeutet, eine Rolle spielen. Die intensive Landwirtschaft ist das eigentliche Problem, das gelöst werden, und die Gentechnik ein Werkzeug, das man ihr aus der Hand nehmen sollte.
Quelle: Urs Niggli: Landwirtschaft: Zeit für Plan B, Pragmaticus
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- derPragmaticus.com: Landwirtschaft: Zeit für Plan B
- derPragmaticus.com: Urs Niggli
- derPragmaticus.com: Dossier Gentechnik