Die Landwirtschaft, bzw. unsere Ernährung, ist in dreifacher Art und Weise verantwortlich für den Verlust an Biodiversität. Erstens sind die hohen Stickstoffmengen, welche sowohl von Ausscheidungen der Nutztiere wie auch von zusätzlicher Verwendung von leichtlöslichen Stickstoffdüngern (Nitrat, Ammonium, Harnstoff). Zweitens die Strukturveränderungen der Landwirtschaft, welche Wechselwirkungen zwischen bewirtschafteten Flächen, Raumelementen wie Hecken und Bäume und zwischen natürlicher Vegetation zulassen. Und drittens die Pflanzenschutzmittel, vor allem die Spritzungen mit Herbiziden und Insektiziden. Wir diskutieren verschiedene Lösungsansätze, um der Vielfalt an Arten und Individuen in den Agrarlandschaften wieder eine Chance zu geben. Ist es der Biolandbau oder die IP Suisse, welche zusammen bereits 50 % aller Flächen in der Schweiz ausmachen und die sich die Förderung der Biodiversität auf die Fahne geschrieben haben? Muss die Ernährung geändert werden, damit die Landwirtinnen und Landwirte weniger Tiere halten müssen? Beides wären gute Wege, aber sie haben auch beträchtlichen Nachteile. Deshalb bleibt die Frage, können wir überhaupt nein oder zehn Milliarden Menschen ernähren, ohne Raubbau an der Natur und seinen Ressourcen zu betreiben?
Wann: Am Mittwoch, 8. Januar von 19 - 21 Uhr
Wo: Naturmuseum St.Gallen, Rohrschacher Strasse 263, 9016 St. Gallen